von Önder Balkaya
Noch vor Corona war der Begriff Wechselmodell negativ behaftet. Hierunter stellte man sich getrennte Eltern vor, die ihre Kinder zum gleichen Teil betreuten. Ich selbst musste mir vom für mich zuständigen Jugendamt in Leichlingen sagen lassen, dass es nicht gut fürs Kind sei und mein Kind könne doch nicht aus dem Koffer leben.
Heute mit Corona verwendet man den Begriff „Wechselmodell“ positiv in Zusammenhang mit der Schule.
Jeder weiß, dass es für das Kind am besten ist, wenn es jeden Schultag in die Schule geht und dort mit allen Mitschülern zusammen lernt. Leider hat uns Corona gezeigt, dass es seit letztem Jahr so nicht ununterbrochen geht. Daher hat man sich Alternativen überlegt. Reiner Distanzunterricht ist zum Eindämmen von Corona gut, aber nicht für die Schüler. Der nächste Schritt war, in der Woche einen bis zwei Präsenztage einzuführen, denn Kinder brauchen unbedingt soziale Kontakte zu anderen Kindern. Aber wie sollen nun die Lehrer mit den Kindern kommunizieren? Ein Lehrer kann doch nicht jeden Tag mit 26 Eltern der Schüler reden, da ist Ärger vorprogrammiert. Stimmt, wir leben in einer Zeit, in der jedes Kind ein Handy, Tablet und/oder Laptop hat. Für die Familien, die keines dieser Geräte hat, wird eines kostenlos von der Schule zur Verfügung gestellt. So benutzen Schulen für Hausaufgaben, Mitteilungen die digitalen Medien wie Paddelt, Apps, Zoom u. v. m.
Jetzt hat in NRW der täglich wechselnde Unterricht gestartet. Das heißt, jedes Kind geht einen Schultag in die Schule und hat am anderen Tag Homeschooling, also Wechselmodell. Ich glaube, das ist das Beste, was wir unter den aktuellen Corona Bedingungen für unsere Kinder hinbekommen können. Besser wäre es nur, immer Präsenz-Unterricht zu haben. Denn Kindern brauchen andere Kinder, sie benötigen soziale Kontakte, um sich bestmöglich zu entwickeln. Homeschooling sorgt dafür, dass der Abstand zwischen lernerfahrenen und lernunerfahrenen Kindern noch größer wird. Neben fehlenden technischen Geräten und nötigen Kenntnissen entscheiden zudem die Möglichkeiten der Eltern häufig über Erfolg oder Misserfolg ihrer Kinder.
Besser geht es im Moment und unter den aktuellen Umständen nicht. Warum versuchen wir nicht auch das bestmögliche Modell bei getrenntlebenden Eltern für die Kinder umzusetzen? Das Familiengericht sollte hier die Kinder im Mittelpunkt sehen und das bestmögliche für die Kinder herausholen.
Analog zur Schule kann man das Wechselmodell auch bei getrenntlebenden Elternteilen darstellen.
Jeder weiß, dass es für das Kind am besten ist, wenn es mit beiden Elternteilen zusammenlebt, die in einer glücklichen Beziehung sind. Leider hat uns das Leben gezeigt, dass die Zahl der Eltern, die sich aus verschiedensten Gründen trennen, seit Jahren zunimmt. Das Kind kann nicht mit beiden Eltern leben, also hat man sich Alternativen überlegt.
Ausschließlich bei einem Elternteil zu leben, ist aber nicht gut für das Kind, denn ein Kind braucht beide Eltern.
Der nächste Schritt war, dass die Kinder nur alle zwei Wochen an einem Wochenende das andere Elternteil sehen dürfen. Denn Kinder brauchen unbedingt soziale Kontakte zum anderen Elternteil.
Aber wie sollen nun die Eltern untereinander kommunizieren? Sie sind doch hochstrittig, da ist Ärger vorprogrammiert.
Stimmt, wir leben in einer Zeit, in der jedes Elternteil ein Handy, Tablet und/oder Laptop hat. Für die Familien, die keines dieser Geräte hat, wird eines kostenlos vom Jugendamt zur Verfügung gestellt. So benutzen Eltern für die Kommunikation untereinander, für Schulangelegenheiten wie für Hausaufgaben, Termine der Kinder und Mitteilungen die digitalen Medien.
Die Möglichkeit eines Wechselmodells gibt es in Deutschland. Das meiner Meinung nach am besten passenden Modell wäre der wöchentliche Wechsel. Das heißt, jedes Kind geht eine Woche zum Papa und eine Woche zu der Mutter, also Wechselmodell. Ich glaube, das ist das Beste, was unter den gegebenen Bedingungen bei getrenntlebenden Eltern möglich ist und erstrebenswert sein sollte. Besser wäre es nur, wenn die Eltern sich nicht getrennt hätten und bis zum Ende des Lebens glücklich zusammenleben. Denn Kindern brauchen beide Eltern, Kinder brauchen einen Papa und eine Mama, um glücklich zu sein und sich bestmöglich zu entwickeln.
Beim Wechselmodell haben beide Eltern gleichermaßen persönliche Freiräume in der Zeit, wo die Kinder in sicherer Betreuung beim anderen Elternteil sind.
Vor allem in Zeiten des Homeschoolings, in denen man immer wieder liest, dass die Gewalt gegen Kinder während der Corona-Pandemie zugenommen habe, kann das Wechselmodell helfen. Denn ein Elternteil hat immer die Möglichkeit, sich in der Kind-freien Zeit zu erholen und angestauten Frust abzubauen und so entspannt die Woche zu beginnen.
Kinder brauchen beide Eltern und da, wo es möglich ist, sollte man das Wechsemodell zum Wohle der Kinder umsetzen.