Allen Kindern beide Eltern
Doppelresidenzmodell als Standardmodell für getrennte Familien
Demo für die Gleichstellung von Vätern im Familienrecht und mehr Gerechtigkeit für Kinder in Köln am 11. Juni
2016 Deutschland steht weltweit in der Umsetzung der Kinderrechte auf Platz 66. Die Studie der Child Rights International Network (CRIN), die auf der UN-Kinderrechtskonvention basiert, wurde in 197 Ländern erhoben. Eine Lösung für die Trennungsfamilien hat Belgien parat, das in der CRIN Studie Platz 1 belegt. Dort wurde das Doppelresidenzmodell (Wechselmodell) als Standard für getrennte Familien eingeführt. Hier leben die Kinder im Wechsel bei beiden Eltern.
Der gemeinnützige Verein „Väteraufbruch für Kinder Kreisverein Köln e.V. “ (VAfK) ruft deshalb für Samstag, den 11. Juni 2016 zu einer bundesweiten Demonstration in Köln unter dem Motto „Allen Kindern beide Eltern“ auf. Der VAfK fördert die Emanzipation von Vätern aus dem herkömmlichen Rollenverständnis. Dies beinhaltet die Förderung der Vater-Kind-Beziehung und die Aufwertung einer stärkeren Hinwendung von Vätern zu Kindern.
Das Programm steht, es werden keine weiteren Wort- und Musikbeiträge mehr angenommen!
Der Europarat hat alle Mitgliedsstaaten aufgefordert, das Wechselmodell als Standard einzuführen. In Deutschland ist es bisher nur ein „kann“-Modell. Es hat sich in vielen Ländern als erfolgreich erwiesen, sagt Familienrechtlerin und Autorin Prof. Dr. Hildegund Sünderhauf aus Nürnberg. Das althergebrachte Residenzmodell, wonach der „Vater zahlt, die Mutter betreut“ kann nicht die Bedürfnisse und Rechte der Kinder auf beide Elternteile abdecken. Die Aufgaben rund um das Kind sind heutzutage geteilt, Väter wechseln Windeln, kuscheln, füttern Brei. Dennoch haben Mütter durch laxe Gesetzgebung meistens das Sagen. Zwar behaupten Jugendämter, Kinderschutzbund und Familiengerichte, zum Wohle des Kindes zu handeln, sind aber wenig bereit, die Vater-Kind Beziehung entsprechend zu unterstützen.
Väter, seltener Mütter, werden oft ausgegrenzt und diskriminiert vom betreuenden Elternteil, was Entfremdung zwischen fehlendem Elternteil und Kind, also seelischen Kindesmissbrauch darstellt. Loyalitätskonflikte entstehen für das Kind und seelische Schäden sind absehbar. Weltweit ist dies als PAS (Parental Alienation Syndrome) bekannt, wird aber in Deutschland wenig zur Kenntnis genommen. Das Wechselmodell verringert die Eltern-Kind-Entfremdung deutlich. Von der teils extremen Belastung der entsorgten Väter bis hin zu Depressionen, Burnout und Suizidversuchen ahnen viele nichts.
Beim Wechselmodell fällt der Besuchspapa, den man nur alle zwei Wochen sieht, weg. Eine Mutter kann früher in das Berufsleben zurückkehren. Bei Eltern, die nicht in der Nähe wohnen, wäre ein erweiterter Umgang eine gute Lösung. Vorteil für die Kinder, so Sünderhauf, ist, dass sie von beiden Elternteilen gleichermaßen profitieren. Kritik kommt häufig von alleinerziehenden Müttern, Jugendämtern und Familiengerichten. Dort heißt es, dieses Modell sei nur umsetzbar, wenn beide Eltern sich gut verstehen. Fakt ist jedoch, dass Streit zwischen den Eltern beim Wechselmodell deeskaliert, da es die Eltern auf eine Stufe stellt. Parteien verweigern die Diskussion zu dem Thema, wohl auch, weil die Väter sich zu wenig öffentlich wehren.
Manche Familienrichter tendieren bereis zur doppelten Residenz für Kinder, das Bundesministerium der Justiz lehnt dieses - für Kinder wesentlich bessere - Modell bisher als Standard ab. Weder das Grundgesetz noch die UN-Kinderrechtskonvention seien verpflichtend für den deutschen Gesetzgeber heißt es aus Berlin. Erst müsse eine Studie vom Familienministerium (BMFSFJ) abgewartet werden. Bis es so weit ist, wird die deutsche Rechtsprechung eher mütter- denn kinderfreundlich bleiben. Die moralische Verpflichtung den Kindern und den Vätern gegenüber bleibt auf der Strecke; es verwundert nicht, wenn bei dieser Gesetzgebung immer weniger Männer es wagen, ein Kind in die Welt zu setzen.
Der VAfK berät auch entsorgte Väter bei Unterhalts- und Umgangsfragen. Versammlung zur Demo ist am Samstag, den 11.Juni ab 13 Uhr auf dem Friesenplatz. Von dort führt der Zug über drei Kilometer bis hin zur Abschlusskundgebung am Kölner Dom. Weitere Infos sind beim VAfK im Internet unter www.vafk-koeln.de zu finden.
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