Es ist bereits Wahlkampf, falls es noch nicht bemerkt wurde. Neben der FDP positioniert sich momentan eine weitere im Bundestag vertretene Partei: die AFD. So schießt sich die rechtsextreme Partei mit u.a. Anfragen und Anträgen auf das Familienministerium ein. Dabei stehen Genderthemen im Vordergrund und weniger Kindesinteressen, welche aber auch tangiert werden.
So sind es Themen wie Gewalt an Männern, Forschung zu Männerdiskriminierung und Wahlfreiheit bei der Aufteilung von Familien- und Erwerbsarbeit mit denen die AFD derzeit punkten will. Die anderen Parteien überlassen hier sträflicherweise das Feld einer Partei, die auf Grund ihrer nicht zu leugnenden rechtsradikalen Tendenzen (leider) unwählbar ist.
Falls das Thema Familie im Gegensatz zu den vergangenen Wahlen in diesem Wahlkampf überhaupt in den Fokus rückt – das wäre zu wünschen und zu unterstützen – könnten viele plötzlich auf den Gedanken kommen die AFD zu wahlen. Obschon das für Menschen mit sozialem wie auch demokratischen Gewissen schwer sein dürfte, hier zum Protestwähler zu werden.
Woran liegt das? Schlussendlich liegt es am Versagen der etablierten mehr oder eher weniger großen Parteien. Und dabei sind CDU/CSU, Grüne und SPD in einem Atemzug zu nennen.
Während in der CDU zwar vereinzelte Stimmen einem fortschrittlichen Familienrecht aufgeschlossen sind, ist da Thema Trennung und Scheidung offensichtlich zu unchristlich, als dass sich Konservative mit dem Thema auseinandersetzen wollen. Zudem dann der Unmut auch gänzlich auf die SPD Ministerinnen abgewälzt werden kann, in dem man sich einfach nicht profiliert und die Sache aussitzt.
SPD, LINKE und Grüne versuchen sich gegenseitig in Ihrer Klientelpolitik für (sogenannte alleinerziehende) Frauen, Lesbische Paare und Transgender zu übertrumpfen. Gerade die SPD, die die Überwindung der Männlichkeit in Ihrem Parteiprogramm festgeschrieben hat, negiert dass es in den Familien eben auch Männer gibt und Kinder.
Von den Grünen durften Väter und Kinder in der Vergangenheit auch nichts erwarten. Hier kennt Genderpolitik nur ein Geschlecht. Schade eigentlich, da doch für die Zukunft unserer KInder eine nachhaltige Umweltpolitik wünschenswert wäre.
Und die Linke? Eine Partei, die sich selbst als fortschrittlich sieht, aber von gesellschaftlichen Realitäten in Sachen Familie links überholt wird. Stichwort Wechselmodell, obwohl auch Linken bekannt sein dürfte, dass es ohne Vater auch keine Mutter und Kinder gibt.
Liebe Parteien: Ist es wirklich unmöglich Politik genderneutral auch für getrennte Familien zu machen?