Die Kanzlerin Merkel meldet sich zum Frauentag zu Wort. Dabei hat Sie zum Thema Gleichberechtigung nur Geld und gute Jobs im Blick. So hat sie auch bis heute nicht verstanden, dass Gleichstellung für beide Geschlechter passieren muss um die Gesellschaft nicht zu spalten.
So sagt die Kanzlerin zwar, dass es notwendig sei "immer wieder kritisch zu hinterfragen, was noch fehlt auf dem Weg zur Gleichstellung der Geschlechter". Durch ihre feministische Brille sieht sie aber nicht, dass es eben auch Defizite für Männer gibt, welche sich ebenfalls wegen mächtiger Wirkmuster nicht frei entfalten können.
Wer also wie Merkel nur eine Frauenquote für Vorstandsposten und nicht auch für Schwerst- und niedere Arbeit und daneben auch keine Männerquote für Familienarbeit fordert, macht sich unglaubwürdig.
So hat die große Koalition unter Merkels Führung mit ihren SPD-Kolleginnen Schwesig, Barley und aktuell Lambrecht/Giffey eine Reform des Familienrechts verhindert, welche den Weg zu mehr Gleichstellung durch gerechtere Aufteilung von Familienarbeit durch Beteiligung der Männer hätte bewirken können. Zusätzlich wurde auch der Vaterschaftsurlaub für Väter abgelehnt.
Stattdessen aber werden Väter nach wie vor nur in die Ernährerrolle gedrängt. Und müssen im Fall von Trennung und / oder Scheidung ihre Unterhaltsleistung auch noch voll versteuern. Betreuungsleistungen von Vätern werden bei der Unterhaltsberechnung so gut wie gar nicht berücksichtigt. Zunehmend passiert das auch Frauen, die sind dann sogar doppelt in Not.
(Was fordern Sie denn für diese Frauen, Frau Merkel?). Das kann nicht funktionieren.
Wer will, dass Frauen Karriere machen, muss es den Männern ermöglichen sich in der Familie aktiv einzubringen. Und das insbesondere nach einer Trennung und / oder Scheidung. Das Familienrecht verhindert dieses – gewollt – bis dato sehr erfolgreich. Und das nicht nur zu Lasten der Frauen, sondern vor allem zu Lasten der Kinder. Das europäische Ausland ist da wie immer weiter – Beispiel Schweden. Aber dort hat man auch die Zeichen der Zeit erkannt.
Gleichstellung bedeutet nicht Väter und Mütter, Männer und Frauen gegeneinander auszuspielen, Frau Merkel! In diesem Sinne herzlichen Glückwunsch zum Frauentag – machen Sie was draus, die Legislaturperiode ist ja nicht mehr lang.