Am internationalen Tag der Eltern-Kind-Entfremdung erinnert der VafK an die meist lebenslangen Folgen für Kinder. Folgen, unter denen sie unbeachtet leiden, da Eltern-Kind-Entfremdung in Deutschland bisher kaum beachtet wird.
Leoni ist eine gute Schülerin. Leoni ist ruhig, unauffällig.
Leon ist ein „Problemkind“, häufig aggressiv und ungehalten.
So unterschiedlich ihre Außenwirkung, so eint beide dasselbe Schicksal. Sie wurden nach der Trennung von einem Elternteil entfremdet. Den Schmerz, den sie in sich tragen, den hört niemand.
Dass sie die Liebe zum abwesenden Elternteil verleugnen müssen, um nicht in Konflikt mit dem Elternteil zu kommen, mit dem sie zusammenleben, das sieht niemand. Sie sind mit diesem Schmerz allein.
„Eltern-Kind-Entfremdung, bei der Kinder durch Manipulation dazu gebracht werden, einen vormals geliebten Elternteil abzulehnen, ist eine schwere Form psychischen Missbrauchs an Kindern, welche aber nur selten bemerkt wird“, erklärt Markus Witt, Mitglied im Bundesvorstand des Vereins Väteraufbruch für Kinder e.V..
Viel zu oft wird der Verlust eines Elternteils nach einer Trennung als „hinnehmbar“ oder „nicht so schlimm“ hingenommen. Die Folgen jedoch begleiten die betroffenen Kinder oftmals ein Leben lang, ebenso wie den entfremdeten Elternteil. Dabei ist Eltern-Kind-Entfremdung kein unlösbares Schicksal, ein Wiederherstellen des Kontaktes ist jederzeit möglich. Je länger aber gewartet wird, desto schwieriger und für die Kinder auch belastender wird es.
Kinder aber weiterhin diesem Missbrauch auszusetzen ist keine Option. Hinzu kommt: staatliche Stellen haben nach einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte (23641/17 vom 29.10.2019) die Pflicht, Entfremdung zu verhindern und alle erforderlichen Schritte zu unternehmen, den Kontakt des Kindes zum entfremdeten Elternteil wiederherzustellen.
Kinderschutz geht uns ALLE an!