Kinder machen viel Freude, kosten aber auch richtig viel Geld. Bis die zukünftigen Beitragszahler mal das Haus verlassen haben, akkumulieren sich durchschnittlich über 170.000 und mehr Euro. Dieses Engagement wird Eltern nicht ausreichend auf die Rente angerechnet.
Geben wir es doch zu: Seitdem Norbert Blüm in den 80ern sagte "Die Rente ist sicher", wußten doch alle, das da was ganz im Argen lag. Die demographische Entwicklung war schon seinerzeit absehbar. Trotz aller Familienpolitik und Reform-Bemühungen, Elternschaft (auch nach einer Trennung als Paar) wird immer noch nicht ausreichend gefördert, unterstützt und anerkannt. Andere europäische Länder sind da weiter (s. u.).
Zur Rekapitulation
Als unser Rentensystem geschaffen wurde, hatten Familien im Schnitt 2,7 Kinder. Heute bekommen Familien im Schnitt ca. 1,4 Kinder. Es kann also so nicht funktionieren.
Warum auch? Einen Beitragszahler in die Welt zu setzen und großzuziehen ist einfach kostspielig. Die staatlichen Anreize sind zu ineffizient. Elterngeld wurde über Jahrzehnte nicht erhöht. Kindergeld fristet ein ähnliches Dasein (Mit den jährlichen Anpassungen kauft man heute kein Eis mehr).
Zwar gibt es einige teilweise richtige Anpassungen. So erhalten manche Eltern Zuschläge in Höhe von durchschnittlich 20 - 40 Euro monatlich zur Rente und müssen einen winzige Anteil weniger in die Pflegeversicherung einzahlen. Aber wie alt muss man werden um die Investition (s. o.) herauszubekommen? Und zusätzlich können Caretaker auch weniger in die Altersvorsorge einzahlen, und bekommen damit trotz Leistung für die Gesellschaft auch später weniger, bzw. müssen privat (trotz weniger Einkommen) mehr Vorsorgen.
Hinzu kommt, dass die Beitragszahler natürlich eben gerade nicht entlastet werden, wenn die Stabilisierung des Rentensystems aus Steuern generiert werden, denn das Geld kommt aus dem gleichen Portemonnaie.
Generationengerechtigkeit und Migration
Zu Generationengerechtigkeit gehört auch, es für die Beitragszahler von heute attraktiv zu machen, die nächste Generation an Beitragszahlern zu schaffen. Das allein wird aber aus heutiger Sicht nicht reichen, denn dafür müssten statistisch pro Frau 2,1 Kinder in die Welt gesetzt werden, statt wie aktuell in Deutschland 1,3. Wir brauchen also eine Migration, die uns unterstützt, auch darin aus Not Geflüchteten adäquate Hilfe zu geben, statt Mangel an Wohnraum, Psychotherapie, allem.
Was hat das nun im Trennungskontext zu bedeuten?
Trennung bedeutet in der Regel eine Potenzierung der Kosten. Nicht nur, dass nach herrschendem Gesetz ein Elternteil Unterhalt zahlen muss (in seinen finanziellen Möglichkeiten eingeschränkt wird) und der andere Elternteil an seiner beruflichen Entfaltung gehindert wird, es entstehen in der Regel auch zusätzliche Kosten. Das Umgangskind schläft nicht vor der Tür, sondern benötigt ein Bett und kommt nur gerne, wenn es auch ein eigenes Zimmer hat. Aufwand für Kleidung, Urlaub usw. entsteht auch häufig doppelt, hinzu kommen Fahrten über zuweilen hunderte Kilometer um die Lieben hin und wieder zu sehen.
Einmal getrennt, können sich viele nicht mehr leisten ein weiteres Kind in die Welt zu setzen.
Wie geht es anders?
In Schweden oder Frankreich liegt die Geburtenrate höher, auch weil es üblicher ist, dass beide Eltern die Kinder betreuen, auch nach einer Trennung. In Finnland verbringen Väter und Mütter gleichviel Zeit mit Ihren Kindern. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird hier offenbar effizienter gefördert, als bei uns.
Geschlechterkampf ist keine Antwort
In Deutschland vermeidet nicht zuletzt auch ein Geschlechterkampf Lösungen zu etablieren, die unseren Kindern und dementsprechend unseren nachfolgenden Generationen gut tun würden.
Statt Väter/Männer dabei zu fördern, Carearbeit zu übernehmen, auch nach einer Trennung, und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für diese ebenfalls zu ermöglichen, wird das System Alleinerziehung staatlicherseits auch mit Steuermitteln erheblich gefördert.
